Geschichte der deutschen Eisenbahn - Die Epoche I

Die Epoche I umfaßt die Geschichte der deutschen Eisenbahn von ihren Anfängen bis zur Gründung der Deutschen Reichsbahngesellschaft im Jahre 1920. Sie ist mit einem knappen Jahrhundert die zeitlich längste Eisenbahn-Epoche. Während der Epoche I entstand aus den ersten, noch separaten Strecken ein zusammenhängendes Schienennetz. Neben den Netzen der Staatsbahnen existierten zahlreiche Gleise privater Eisenbahngesellschaften.

Die 1. Eisenbahn-Epoche war das große Zeitalter der Dampflokomotiven. Waren die ersten Exemplare noch technisch mangelhaft und wenig zuverlässig, stand zum Ende der Epoche I für jeden Anwendungszweck ein ausgereifter Loktyp zur Verfügung. Anfangs hatten die Dampfloks ein farbiges Erscheinungsbild, doch am Ende der 1. Eisenbahn-Epoche herrschte bereits der typische Schwarzanstrich vor.

Die ersten vier Jahrzehnte der Geschichte der deutschen Eisenbahn (Epoche 1, Periode a) hatten Pioniercharakter. Es entstanden die ersten Territorialeisenbahnen, welche teils Privat- und teilweise Staatsbahncharakter besaßen. In dieser Zeit wurde in Deutschland bereits ein zusammenhängendes Grundnetz geschaffen. Außerdem erfolgte die Entwicklung von verschiedenen Dampflok-Grundformen.

Die beiden folgenden Jahrzehnte bilden die Periode b der Epoche I. In diesem Zeitalter entstanden in Deutschland neun große Staatsbahnnetze (in Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Mecklenburg, Oldenburg sowie in Elsaß-Lothringen). Die Hauptstrecken wurden durch die ersten Nebenbahnen (Sekundärbahnen) ergänzt. Es folgten weiterhin erste Klein- und Lokalbahnen (Tertiärbahnen) sowie erste Schmalspurbahnen wie z.B. die Selketalbahn im Harz.

Ebenfalls noch in der Periode b wurden die Dampflok mit Verbundwirkung und die Tenderlok entwickelt. Preußen führte die ersten Normen zur Vereinheitlichung des Fahrzeugbaus ein. Hier erfolgte auch erstmals die Einteilung der Passagierwagen in vier Klassen, welche entsprechend mit vier Klassenfarben (gelb, grün, braun, grau) gekennzeichnet wurden.

Die Periode c der ersten Eisenbahn-Epoche umfaßt die Zeit von 1895 bis 1910. Der Netzausbau gelangte im wesentlichen zum Abschluß. Verschiedene Staatsbahnen begannen, sich neu zu organisieren und erste gemeinsame Verwaltungen aufzubauen. Nach der Normierung des Fahrzeugbaus erfolgte nun die Vereinheitlichung des Eisenbahnbetriebs. Es wurden Bauordnungen, Betriebsordnungen, Signalordnungen, Fahrdienstvorschriften u.ä. erlassen. In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg gab es an erwähnenswerten technischen Weiterentwicklungen den Bau der Heißdampflok, erste Exemplare von Triebwagen mit Vergasermotor, Speichertriebwagen sowie vierachsige Schnellzugwagen.

Das letzte Jahrzehnt der Epoche I bildet die Periode d. In dieser Ära kamen große Schnellzugdampflokomotiven auf den Markt. Es setzte sich der Schwarzanstrich von Lokomotivaufbauten durch. Die Personenwagen erhielten einen einheitlich olivgrünen Anstrich. Außerdem erfolgte in diesen Jahren die Entwicklung von Güterwagen in Verbandsbauart. Ebenfalls noch in Periode d fällt die Gründung der MITROPA. Einen Blick in die Zukunft warf der erste Test einer elektrischen Lokomotive.


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Weitere Informationen:
Die Selketalbahn | Hintergrundinformationen zu Eisenbahnen und Modellbahnen (nicht nur) im Harz | Die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) | Die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn AG (H.B.E.) | Die Eisenbahn-Epochen im Überblick

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