Siebigerode

Die St.-Georg-Kirche in Siebigerode
An zentraler Stelle im Ort steht die im Stil der Neoromanik aus dunkelrotem Siebigeröder Sandstein erbaute St.-Georg-Kirche.
Der etwa 600 Einwohner zählende Ort Siebigerode befindet sich auf einer Hochfläche im äußersten Südosten des Harzes. Die Gegend ist uraltes Siedlungsgebiet und wurde vermutlich schon in prähistorischer Zeit von Menschen bewohnt.

Wahrscheinlich gegen Ende des 8. oder zu Beginn des 9. Jahrhunderts entstand am Standort der heutigen St.-Georg-Kirche eine kleine Kapelle mit Missionsgebäude. Die Ansiedlung entwickelte sich bald zum Wallfahrtsort. Im 14. Jahrhundert wurde das Gotteshaus aus der Karolingerzeit durch eine größere Kirche im Stil der Gotik ersetzt.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wirkte in Siebigerode erstmals ein Pfarrer des neuen lutherischen Glaubens. Das Kirchengebäude überstand die Schreckenszeit des 30jährigen Krieges, verfiel aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde im Jahre 1847 abgerissen. Von 1849 bis 1852 erfolgte der Bau der heutigen Kirche an gleichen Standort. Als Baumaterial fanden Sandsteine aus einem der nahen Steinbrüche am Ortsrand Verwendung. In den 1990er Jahren wurde das Gotteshaus umfassend saniert.

Im Umfeld von Siebigerode gibt es große Vorkommen an Sandstein. Dieses mittel- bis grobkörnige Gestein weist eine kräftige rotbraune Farbe auf. Der Sandstein entstand aus rund 300 Millionen Jahre alten Ablagerungen. Häufig sind im Gestein fossile Einschlüsse vorhanden.

Der Sandsteinabbau war einst ein bedeutender Wirtschaftszweig in Siebigerode. Die Steine eigneten sich gut als Baumaterial. Nicht nur die Georgskirche des Ortes wurde aus diesen Sandsteinen erbaut, sondern auch verschiedene weitere Gotteshäuser wie die St.-Wigberti-Kirche in Kreisfeld sowie die St.-Andreas- und die St.-Pancratius-Kirche in Eisleben. Außerdem verwendete man den Sandstein für Mauern, normale Wohnhäuser, Grabsteine, Futtertröge und vieles andere mehr. Das wichtigstes Produkt aus Sandstein waren aber die Mühlsteine. Im 18. Jahrhundert verließen jährlich mehr als 1000 Exemplare dieser Schwergewichte die Steinbrüche von Siebigerode.

In unseren Tagen ist im Raum Siebigerode kein Steinbruch mehr in Betrieb. Die größte dieser ehemaligen Abbaustellen befindet sich westlich des Ortes an der Straße nach Blumerode. Sie steht als geologische Besonderheit unter Schutz und kann auf eigene Gefahr betreten werden. Bemerkenswert sind auch die gut erhaltenen versteinerten Gehölze inmitten des Sandsteins. Einige außergewöhnliche Exemplare davon wurden im Ortsgebiet von Siebigerode ausgestellt.

Die Umgebung von Siebigerode ist sehr waldreich. Östlich des Ortes geht das Harzgebirge allmählich in das hügelige Harzvorland des einstigen Mansfelder Seekreises über. Die Gegend um Siebigerode eignet sich gut zum Wandern. Verschiedene interessante Ziele befinden sich in geringer Entfernung. Seine verkehrsgünstige Lage direkt an der Bundesstraße 86 macht Siebigerode außerdem zu einem hervorragenden Ausgangspunkt für Ausflüge in das Mansfelder Land, das südliche Harzvorland sowie in den Unterharz.

 


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