Das Niedersächsische Bergbaumuseum "Lautenthals Glück"

Einfahrt der Grubenbahn in das Bergwerk  
Einfahrt der Grubenbahn in das Bergwerk  
In der ehemals Freien Bergstadt Lautenthal wurde von Anfang des 13. Jahrhunderts an bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Bergbau betrieben. Die Bergleute bauten hier vorwiegend silberhaltigen Bleiglanz, aber auch andere metallhaltige Gesteine ab. Das Silbererz brachte ab dem 16. Jahrhundert Wohlstand in die kleine Stadt an der Laute, und so nannte man das bedeutende Bergwerk im Ort "Lautenthals Glück".

Nach dem Ende der Bergbautätigkeit in diesem Silberbergwerk im Jahre 1931 wurden noch bis 1957 unter Tage diverse Erkundungstätigkeiten durchgeführt. In der Mitte der 1970er Jahre erfolgten an diesem Ort Arbeiten zur Einrichtung eines Bergbaumuseums. Man restaurierte unter Erhalt der originalen Anlagen einen Teil der Erzgrube und machte sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Damit gehört das Niedersächsische Bergbaumuseum auf dem Gelände des ehemaligen Silberbergwerks "Lautenthals Glück" zu den ältesten Besucherbergwerken im Harz.

Ein wichtiger Bestandteil des Bergbaumuseums sind die umfangreichen übertägigen Außenanlagen. Schon von Weitem fallen dem Besucher das etwa 12 Meter hohe hölzerne Wasserrad sowie das einem Schachthaus mit Förderturm nachempfundene Eingangsgebäude ins Auge. Eine Ausstellung zeigt zahlreiche geologische Exponate aus der Region sowie diverse historische technische Geräte aus der Bergbauära. Unter freiem Himmel können Sie etwa 30 historische Grubenloks besichtigen.

Doch das eigentliche Erlebnis beim Besuch eines ehemaligen Bergwerks ist der Eintritt in den Untertagebereich. Dieser erfolgt standesgemäß nach der Ausgabe eines Helmes mit einer originalen Grubenbahn. Nach der Ankunft im untertägigen Grubenbahnhof geht es zu Fuß weiter durch die einst von Generationen von Bergleuten mühevoll in das Gestein getriebenen Gänge.

Höhenunterschiede werden mit Hilfe hölzerner Treppen überwunden. Sie erfahren dabei viel Wissenswertes über die Bergbautechniken der verschiedenen Betriebsphasen sowie den Alltag unter Tage. Zu sehen ist u.a. die tief im Berg gelegene St.-Barbara-Kapelle, in welcher in der Vergangenheit Gottesdienste, Hochzeiten und Taufen stattfanden.

Eine besondere und weltweit einzigartige Attraktion jedoch stellt die untertägige Erzschifffahrt dar. Auf einer Strecke von etwas mehr als einhundert Metern können Sie einen historischen Wasserlösungsstollen mit dem Erzkahn befahren. Die Fortbewegung erfolgt dabei durch das Ziehen an einem Stahlseil, denn für den Einsatz von Rudern oder ähnlichen Hilfsmitteln wäre es in dem Stollen viel zu eng.

Für den Besuch des Bergbaumuseums "Lautenthals Glück" sollten Sie etwa zwei Stunden Zeit einplanen. Das einstige Silberbergwerk öffnet in den Monaten von April bis Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr und von November bis März an den Wochenenden, an Feiertagen und während der Schulferien in Niedersachsen von 10 bis 15 Uhr. Der letzte Einlass erfolgt jeweils rund 90 Minuten vor der Schließung der historischen Anlage.

 


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Weitere Informationen:
Lautenthal | Übersicht über die Harzer Bergbaumuseen | Erläuterung von Begriffen rund um den Harzer Bergbau

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