Rübeland

Der Höhlenbär
Der Höhlenbär ist ein Wahrzeichen von Rübeland.
Schon frühzeitig siedelten im Bodetal an der Einmündung des Mühlentalbaches Menschen. Der Fluß und die Erze in den umliegenden Bergen boten zwar keine idealen Lebensbedingungen, aber für die damals vergleichsweise noch anspruchslosen und an die Unbarmherzigkeit der Natur gewöhnten und angepaßten Menschen sicherten sie dennoch ein erträgliches Auskommen, welches ein Überleben in diesem rauhen Gebirgsland mit schroffen Felsklippen, reißendem Strom und eiskalten Wintern ermöglichte.

Die Menschen hatten damals vermutlich nur wenig Zeit und Gelegenheit, die Schönheit der Natur im Tal der Bode in einer beeindruckenden Karstlandschaft mit Kalkablagerungen aus der Ära des Mittel- und Oberdevon zu genießen. Das Leben war zwar hart, doch anderswo nicht minder, und spätestens um das Jahr 1000 wurden die ersten Menschen in diesem Abschnitt des Bodetals seßhaft. Die Siedlung in diesem rauhen Land, welche man entsprechend "Rovesland" und später "Rübeland" nannte, wurde 1436 erstmals schriftlich in einer der Nachwelt erhaltenen Urkunde genannt.

Im späten Mittelalter siedelten sich an diesem Standort erste Gewerbebetriebe an. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtete man z.B. ein Hüttenwerk zur Verarbeitung der in den Bergen gebrochenen Eisenerze. Eine weitere Einnahmequelle stellte ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Flößerei auf der Bode dar.

Am Ende des 19. Jahrhunderts begann nach dem Bau der Rübelandbahn der Abbau des hochwertigen Kalksteins im Umfeld des Ortes. Diese älteste der Harzbahnen machte den Kalktransport erst wirtschaftlich. Bis auf den heutigen Tag gibt es in Rübeland ein Kalkwerk, dessen Existenz auch die der normalspurigen, von steilen Anstiegen und atemberaubenden Tunnel- und Brückenbauwerken geprägten Gebirgsbahn sichert.

Mit dem Ende des 30jährigen Krieges entwickelte sich in Rübeland ein früher Tourismus durch die Besucher der Baumannshöhle. Diese Tropfsteinhöhle wurde schnell zu einer der ganz großen Attraktionen im Harz und lockte seit dieser Zeit viele Besucher in den Bergbauort. Einer der prominentesten von ihnen war Johann Wolfgang von Goethe, welcher die Baumannshöhle insgesamt dreimal aufsuchte. Die Entdeckung weiterer Tropfsteinhöhlen machte Rübeland in der Folgezeit noch bekannter. In unseren Tagen gehören die beiden Schauhöhlen Hermannshöhle und Baumannshöhle zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Harzes.

Die ehemalige Bergbausiedlung Rübeland hat heute etwa 1500 Einwohner und schmückt sich mit dem nicht alltäglichen Titel "Höhlenort". Hinweise auf die außergewöhnlichen Naturwunder im Inneren der Berge, welche seit Jahrhunderten die Touristen aus nah und fern anziehen, findet der Besucher unzählige im Ortsgebiet. Der Höhlenbär als Wahrzeichen des Ortes ist an vielen Stellen präsent.

Doch die beiden Tropfsteinhöhlen sind nicht die einzigen Gründe, warum die Menschen nach Rübeland reisen. Eisenbahnfreunde finden entlang der Strecke der Rübelandbahn zahlreiche historische Bahnrelikte. An mehreren Wochenenden im Jahr fahren dampflokbetriebene Sonderzüge auf den geschichtsträchtigen Gleisen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Rübeland ist die Burgruine Birkenfeld. Von dieser im 13. Jahrhundert erbauten Schutzburg sind noch einige der mächtigen Mauern erhalten geblieben. Von der Burgruine haben Sie eine schöne Aussicht auf große Teile des Oberharzes und den Brocken. Ganz in der Nähe befindet sich außerdem der Aussichtspunkt "Hoher Kleef", welcher einen malerischen Blick in das Bodetal und auf den "Höhlenort" gewährt.

Die nähere Umgebung von Rübeland können Sie auf zahlreichen ausgeschilderten Wanderwegen erkunden. Lohnenswerte Ziele sind dabei u.a. die Burgruine Susenburg, der "Blaue See", das Schaubergwerk Büchenberg sowie die Rappbodetalsperre.


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Weitere Informationen:
Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen | Die Burgruine Birkenfeld | Der Bielstein | Die Bode | Der Aussichtspunkt "Hoher Kleef" | Die Rübelandbahn | Der Ortsplan von Rübeland | Bilder aus Rübeland

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