Beyernaumburg

Beyernaumburg
Blick vom Schloß auf Beyernaumburg mit der romanischen Kirche St. Urban
Der Ort Beyernaumburg liegt im südöstlichen Harzvorland zwischen Riestedt und Allstedt und wird von etwas mehr als 700 Menschen bewohnt. Die Siedlung fand im Jahre 854 in einer Schenkungsurkunde zu Gunsten des Klosters Hersfeld erstmals schriftliche Erwähnung. Ende des 9. Jahrhunderts wurde sie im Zehntverzeichnis dieses Klosters unter dem Namen "Niunburc" geführt. Zu dieser Zeit existierte bereits eine als "Niuuenburg" bezeichnete Burganlage am Südwesthang eines Höhenrückens im Norden des Ortes.

Die Reste dieser Burganlage mit karolingischen Wurzeln sowie das im 19. Jahrhundert erbaute neogotische Schloß überragen heute weithin sichtbar den Ort. Diese "Niuuenburg" war einstmals eine bedeutende Reichsburg. Sie sollte das christianisierte fränkische Gebiet vor dem Eindringen heidnischer germanischer Stämme schützen. Im Verlauf der Zeit erlebte die Burg mehrere Besitzerwechsel und zahlreiche Umbauten. Von der mittelalterlichen Festungsanlage sind in unseren Tagen noch Reste der Ringmauer sowie als sichtbarstes Bauwerk ein etwa 30 Meter hoher Bergfried der Vorburg mit quadratischem Grundriß zu sehen.

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts verlieh Kaiser Heinrich V. dem aus einem bayerischen Adelsgeschlecht stammenden Grafen Wichmann von Gleuss die "Niuuenburg". Der Überlieferung nach entstand so der Name des Ortes zu Füßen der Festung - "Des Bayern Neue Burg". Daraus wurde im Laufe der Jahrhunderte die Bezeichnung "Beyernaumburg". Der neue Name diente gleichzeitig zur Unterscheidung von dem am Zusammenfluß von Unstrut und Saale gelegenen "Naumburg". Im Jahre 1815 wandelte man die einstige Reichs- und spätere Grafenburg in ein Rittergut um.

Große Teile der mittelalterlichen Burgruine wurden um das Jahr 1865 abgerissen. An ihrer Stelle entstand ein repräsentativer Neubau im Stil der Neogotik. Zu dieser Zeit legte man im Umfeld des Bauwerkes einen großen und ebenso prachtvollen Schloßpark an. Dieser erstreckt sich vor allem in Richtung Nordosten weit in das umgebenden Waldgebiet hinein und verschmilzt an seinen Rändern mit diesem.

Das Rittergut wurde nach dem 2. Weltkrieg im Rahmen der "Bodenreform" enteignet. In die alten Gemäuern zogen zunächst Heimatvertriebene ein. Ab 1946 diente das Schloß mitsamt dem umgebenden Areal als Alten- und Pflegeheim. Vom Burgberg aus haben Sie außerdem einen schönen Blick auf den Ort und die weitere Umgebung.

Ein das Ortsbild ebenfalls mitbestimmendes Bauwerk ist die im Zentrum von Beyernaumburg am Fuße des Schloßberges stehende Kirche St. Urban. Dieses Gotteshaus mit kreuzförmigem Grundriß wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Stil der Spätromanik errichtet. Die Kirche gehörte ursprünglich zu dem bei Emseloh gelegenen Kloster Kaltenborn. Das Bauwerk ist in weiten Teilen noch original erhalten. Unter dem Chorraum befindet sich die Gruft der Herren von der Asseburg, welchen von etwa 1430 bis 1628 die Burg Beyernaumburg oberhalb des Ortes gehörte.

In Beyernaumburg finden Sie neben den genannten Sehenswürdigkeiten zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser. Diverse Rad- und Wanderwege erschließen die weitere Umgebung mit ihren vielfältigen attraktiven Zielen. Rund zwei Kilometer nordwestlich des Ortes befindet sich an der Landstraße in Richtung Riestedt ein Bahnhof an der Strecke der einstigen "Kanonenbahn". Deutlich bequemer aber ist eine Anreise mit dem Auto. Aus Norden kommende Reisende fahren auf der Bundesstraße 80 bzw. 86 bis Riestedt und folgen von dort der Straße nach Beyernaumburg in Richtung Autobahn/Allstedt. Von Süden ist eine Anreise über die A38 (Abfahrt Allstedt) möglich.

 


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