Die Burgruine Klettenberg

Die Burgruine Klettenberg
Zwischen Bäumen verstecken sich noch verschiedene Mauerreste der einstigen Burg Klettenberg.
Die Burgruine Klettenberg (alternative Schreibweise: Clettenberg) steht auf einem Bergsporn im Osten des Ortes Klettenberg. An diesem Platz befand sich in frühgeschichtlicher Zeit eine germanische Kultstätte, an welcher wahrscheinlich der Gott Krodo verehrt wurde. Der Standort diente vermutlich außerdem als Versammlungsplatz.

Der Baubeginn der mittelalterlichen Burganlage datiert im Jahre 1078. Zweck der Burg war vermutlich der Schutz des Klosters Walkenried und der Stadt Ellrich. Als Baumaterial fanden Dolomit-Bruchsteine Verwendung, welche man mit Gipsmörtel verband.

Die Burg Klettenberg war Stammsitz des neu entstandenen und im Jahre 1187 erstmals erwähnten Grafengeschlechtes derer von Klettenberg. Diese Grafen herrschten über ein relativ kleines, aber wohlhabendes Territorium im südlichen Harzvorland. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam es zur Fehde mit den benachbarten Grafen von Hohnstein. Diese nahmen die Grafschaft Klettenberg bis zum Jahre 1256 vollständig ein.

Die Burganlage war etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts unbewohnt und wurde ab dieser Zeit vermutlich von einem Burgvoigt verwaltet. Im Jahre 1418 zerstörte ein Brand die Burg, welche man aber anschließend wieder aufbaute. Nach dem Aussterben des Hohnsteiner Grafengeschlechtes im Jahre 1593 wurde die Anlage wahrscheinlich von ihrem Verwalter verlassen und dem Verfall preisgegeben.

In der Zeit des 30jährigen Krieges spielte das alte Festungsbauwerk nochmals eine bedeutende Rolle. Um das Jahr 1625 erfolgte eine Instandsetzung durch Tillys Truppen. Im Juli 1627 zerstörten die Harzschützen die Burg Klettenberg. Weitere Beschädigungen gab es im Folgejahr durch die Männer Wallensteins. Eine abermalige Zerstörung, diesesmal durch Tilly, mußte das Bauwerk im Jahre 1631 erleben. Etwa fünf Jahre danach besetzten die Schweden für kurze Zeit die Reste der Burganlage, welche wohl spätestens zu dieser Zeit als militärisches Objekt nicht mehr zu gebrauchen war.

Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Ruine der Oberburg durch die neuen Herrscher, die Grafen von Sayn-Wittgenstein, abgerissen. Später erfolgte auf dem Burggelände der Neubau eines Herrenhauses als Teil eines Gutshofes.

In unseren Tagen sind von der mittelalterlichen Burg nur noch wenige Mauerreste sowie einige gut erhaltene Kellergewölbe sichtbar vorhanden. Weite Teile des einstigen Burggeländes sind für jedermann frei zugänglich.


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