Sorge

Sorge
Das Grenzmuseum von Sorge befindet sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude.
Sorge ist ein kleines, von dichten Wäldern und malerischen Wiesen umgebenes Bergdorf in zentraler Lage im Harz. Der ruhige Erholungsort liegt im Tal der Warmen Bode zwischen Tanne und Braunlage. Mit nur etwa 100 Einwohnern gehört Sorge zu den kleinsten bewohnten Siedlungen im Harz. Die nahe Bundesstraße 242 führt nördlich an dem idyllischen Dorf vorbei, welches somit keinerlei Durchgangsverkehr zu verzeichnen hat.

Im Jahre 1224 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Seinerzeit befand sich hier ein Hüttenbetrieb, in welchem man Eisenerz verarbeitete. Die Bewohner des Dorfes lebten einst außerdem von der Köhlerei sowie der Land- und Forstwirtschaft. Mit dem Anschluß an die Harzquerbahn und an die Südharzeisenbahn im Jahre 1899 erhielt Sorge zeitgemäße Verbindungen zu den anderen Teilen des Landes.

Der eigentümliche Name des Ortes leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff "Zarge" ab. Dieser bedeutet soviel wie "Grenze". Die kleine Siedlung befand sich seit jeher im Grenzgebiet zwischen verschiedenen Herrschaftsbereichen, u.a. des Königs von Preußen und des Herzogs von Braunschweig. In der Ära der deutschen Teilung lag Sorge rund zwei Kilometer von der innerdeutschen Grenze entfernt und damit in dem für die Öffentlichkeit unzugänglichen Sperrgebiet.

Die Erinnerung an diese prägende Zeit am Rande des Todesstreifens wird in Sorge bis in unsere Tage hinein lebendig gehalten. Mitten im Ort befindet sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude der Harzquerbahn ein kleines Grenzmuseum mit zahlreichen Exponaten aus der Ära des Kalten Krieges. Das Museum wurde im Herbst 2009 anläßlich des 20. Jahrestages des Falls der Mauer eröffnet. Es kann in den Monaten Mai bis Oktober von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 11 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Führungen für Gruppen ab sechs Personen sind nach vorheriger Anmeldung auch außerhalb dieser Zeiten möglich.

Unweit der Siedlung befindet sich außerdem ein weitläufiges Freilandmuseum mit zahlreichen originalen Relikten der Grenzbefestigungsanlagen der DDR. Auf dem Areal der sowohl eindrucksvollen als auch bedrückenden "Grenzlandschaft Sorge" sehen Sie u.a. einen Beobachtungsturm, einen Betonbunker sowie den mit Stacheldraht und einst auch mit Signal- und Selbstschußanlagen versehenen Grenzzaun. Eindrucksvoll ist obendrein das im Jahre 1992 aus Totholz errichtete kreisförmige Naturkunstwerk "Ring der Erinnerung" mit mehreren Betonpfosten des ehemaligen Grenzzaunes in seiner Mitte.

Doch Sorge ist nicht nur für historisch Interessierte attraktiv. In der näheren Umgebung laden eine Vielzahl markierter Wanderwege sowohl zu kleineren Spaziergängen als auch zu ausgedehnten Wanderungen ein. Dank seiner Höhenlage von rund 500 Metern über dem Meeresspiegel ist der Ort auch relativ schneesicher. Im Winter erwarten Sie daher zum Skilanglauf rund um Sorge zahlreiche gespurte Loipen. Des Weiteren können Sie vom Bahnhof der Harzquerbahn aus den Brocken sowie viele andere Ziele entlang der Bahnstrecke erreichen.


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Weitere Informationen:
Die Harzquerbahn | Die Südharzeisenbahn | Das Grenzmuseum | Der Bahnhof von Sorge | Die Warme Bode | Die Bundesstraße 242 (Klausstraße)

In der näheren Umgebung befinden sich:
Benneckenstein | Braunlage | Elend | Hohegeiß | Tanne

HARZLIFE.TV-Video:
Auf den Spuren der einstigen innerdeutschen Grenze in der Grenzlandschaft Sorge

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