Torfhaus

Torfhaus - Nationalparkdenkmal
Torfhaus - Winteridylle am Nationalparkdenkmal
Die Siedlung Torfhaus befindet sich direkt an der Bundesstraße 4, etwa auf halbem Wege zwischen Bad Harzburg und Braunlage. Mit einer Höhe von 812 Metern über dem Meer gehört der kleine Ort zu den höchstgelegenen bewohnten Plätzen des Harzes.

Die Ansiedlung verdankt ihre Entstehung dem einstigen Fahrweg von Harzburg über Braunlage nach Nordhausen. Im Jahre 1713 wurde erstmals in einem Protokoll des Forstamtes ein Wegehaus an dieser Verkehrsverbindung erwähnt. Die Fuhrleute nannten dieses Gasthaus den "Borkenkrug", während sie das weitere Umfeld des Hauses wegen der dort befindlichen Torfstiche als "Torfhaus" bezeichneten. Dieser Torfabbau in den noch heute existierenden Hochmooren endete im Jahre 1786.

Das genannte Gebäude diente gleichzeitig als Forsthaus. Im Dezember des Jahres 1777 machte Johann Wolfgang von Goethe vor seinem Aufstieg zum Brocken im Borkenkrug Rast. Die Einrichtung einer permanenten Poststation auf dem Torfhaus erfolgte im Jahre 1842. Nach einem Brand im Jahre 1869 wurden Försterei und Poststelle neu erbaut. Das erste Hotel der kleinen, damals rund 20 ständige Einwohner zählenden Siedlung öffnete im Jahre 1894 seine Pforten. Ein zweites Hotel folgte wenige Jahre vor dem ersten Weltkrieg. In dem kleinen Harzort wurden in den folgenden Jahren außerdem eine Skiklubhütte, ein Ferienheim und mehrere Landhäuser errichtet.

Der Hotelbetrieb mußte ab dem Jahre 1943 einem im Rahmen der Kinderlandverschickung erfolgenden Schulunterricht weichen. Dieser endete im April 1945 wenige Tage vor der Eroberung der Siedlung durch amerikanische Truppen. Am 26. April brannten die Amerikaner die Wohnhäuser des kleinen Harzortes nieder, da sie deren Bewohner beschuldigten, mit den immer noch in den Wäldern versteckten Resten der Deutschen Wehrmacht zu sympathisieren.

In den Nachkriegsjahren wurde der Ort Torfhaus wieder neu aufgebaut. Das erste Hotel eröffnete nach rund einjähriger Bauzeit im Dezember des Jahres 1950. In der Folgezeit entstanden in Torfhaus mehrere große Antennenanlagen, welche bis heute das Ortsbild beherrschen. Am Rande des Großparkplatzes wurde im Oktober des Jahres 2000 ein Nationalparkdenkmal errichtet. Es besteht aus drei mächtigen Felsbrocken und einer bronzenen Erdkugel in deren Mitte. Auf einem dieser Gesteinsbrocken wurde ein Leitsatz der Umweltbewegung ("Global denken, lokal handeln") verewigt.

In unseren Tagen ist Torfhaus wegen seiner zahlreichen Restaurants und dem großen, inzwischen aber leider kostenpflichtigen Parkplatz an der B4 ein beliebter Ausgangs- bzw. Endpunkt für Brockenwanderungen. Bereits von diesem Parkplatz aus kann der Wanderer bei gutem Wetter einen herrlichen Ausblick auf das Brockenmassiv genießen. Auf dem Weg zum Brockengipfel bewegt man sich übrigens auf den Spuren des Dichterfürsten, nach welchem der Wanderweg als "Goetheweg" bezeichnet wird.


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Weitere Informationen:
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