Die Stadtmauer von Osterode

Die Mauer um den historischen Stadtkern von Osterode wurde um das Jahr 1330 vollendet. Zu diesem Zeitpunkt wies das aus Sösekieseln und Gipsmörtel errichtete Bollwerk eine Länge von rund 1700 Meter auf. Insgesamt vier Tore gewährten den Zugang zum geschützten urbanen Bereich. Zu diesen Bauwerken kamen ungefähr zehn Türme zur Überwachung des Vorfeldes der Siedlung hinzu. In der näheren Umgebung der Stadt gab es weitere Verteidigungseinrichtungen wie z.B. Wälle, Landwehren, Teiche und Feldwarten.
Ab dem Beginn der Neuzeit veränderte sich das Verteidigungskonzept der Städte in Folge der Weiterentwicklung der Militärtechnik grundlegend. Massive Mauern stellten nun nicht mehr den ultimativen Schutz dar und waren daher schon bald nicht mehr zeitgemäß.
Mit der Industrialisierung wuchs auch das Verkehrsaufkommen und der damit einher gehende Platzbedarf. Vor allem die Stadttore erwiesen sich in diesem Zusammenhang zusehends als Nadelöhr. In Osterode wurden deshalb im 19. Jahrhundert alle vier Tore abgerissen. Namen wie Marientorstraße, Neustädter Tor oder Jacobitorstraße erinnern aber auch heute noch an die ehemaligen Stadtorte dieser wehrhaften Stadtzugänge.
Trotz dieser umfangreichen Rückbauarbeiten in der Vergangenheit sind in unseren Tagen noch immer größere Stücke der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlagen von Osterode erhalten geblieben.
Neben den Resten der eigentlichen Stadtmauer haben auch einige imposante Türme die Zeiten überdauert.
Bei einem Rundgang um das historische Zentrum können Sie etliche der verbliebenen Fragmente dieses Bollwerks besichtigen.
An vielen Stellen führen bequeme Fußwege neben den alten Mauern entlang, jedoch sind trotzdem nicht alle der noch vorhandenen Teilstücke frei zugänglich.
Weitere Informationen:
Osterode am Harz
| Der Stadtplan von Osterode
| Historische Stadtmauern im Harz
Mehr Informationen zu Osterode:
Die Alte Burg
| Bilder aus Osterode
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