Alte Schlackenhalden als stumme Zeugen des frühgeschichtlichen Bergbaus im Harz

Als im Jahre 968 am Rammelsberg bei Goslar das erste urkundlich konkret nachweisbare Bergwerk seinen Betrieb aufnahm, war dies nicht der Anfang der Bergbautätigkeit im Harz. Diese liegt viel weiter zurück in der Vergangenheit, denn vermutlich bereits zur Zeitenwende erfolgte hier im nördlichsten deutschen Mittelgebirge in geringem Umfang der Abbau oberflächennaher Erze. Allerdings ist diese frühgeschichtliche Ära des Harzer Bergbaus bislang kaum erforscht.

Diverse Relikte aus jener längst vergangenen Epoche belegen aber noch heute diese vormittelalterlichen Tätigkeiten. Es wird angenommen, daß dieser frühe Bergbau nur zeitlich begrenzt und lediglich an jenen Stellen vonstatten ging, an welchen Erzadern bis an die Erdoberfläche reichten. Jene Geländepunkte waren meist von bestimmten Arten von Krustenflechten bewachsen, wodurch die hier ans Tageslicht tretenden Erzgänge erkennbar wurden.

Sichtbarste Zeugen der spätantiken und frühmittelalterlichen Harzer Bergbautätigkeit sind in unseren Tagen zahlreiche Schlackenhalden mit Rückständen aus alten Schmelzhütten. Diese machen sich u.a. durch ihre fehlende Vegetation bemerkbar. Lediglich die bereits erwähnten Flechten siedeln an diesen mit giftigen Metallen durchsetzten Orten.

Die für den Laien dennoch nicht immer leicht erkennbaren vorindustriellen Abfallhalden sind für die genannten Kleingewächse zum letzten Refugium geworden, nachdem im Laufe der Jahrhunderte ihre natürlichen Standorte am oberflächigen Austritt von Erzadern durch deren Abbau vollständig verloren gegangen sind. Aus diesem Grund stehen die uralten Schlackenhalden unter doppeltem Schutz - einerseits als Überbleibsel eines nicht datierbaren frühgeschichtlichen Bergbaus im Harz und andererseits als Rückzugsort für die seltenen und in Folge von Mineralien meist rostrot gefärbten Krustenflechten.

Schlackenhalden aus einer Zeit, welche für uns heute mangels schriftlicher Quellen kaum greifbar ist, finden Sie z.B. am Wasserwanderweg "Huttaler Widerwaage" nahe des Huttaler Grabens.

 


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Weitere Informationen:
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