Der Johann Friedrich Teich
Bau und Zweck
Der Damm des Johann Friedrich Teiches wurde in den Jahren zwischen 1670 und 1674 in alter Teichbauweise errichtet. Im gleichen Zeitraum entstand der mit dem Teich verbundene, heute die Bundesstraße unterquerende Johann-Friedricher-Wasserlauf. Aus der obersten, ca. 3,40 Meter starken Wasserschicht des Johann Friedrich Teiches konnte über diesen 810 Meter langen Wasserstollen das kostbare Naß zu den Gruben des Burgstätter Zuges geleitet werden. Dieses Wasser floß jenseits des Wasserüberleitungsstollens in den Dorotheer Kehrradsgraben und von dort zu den Wasserrädern der erzreichen Bergwerke Caroline und Dorothea.Namensgebung
Teich und Wasserstollen wurden nach dem seinerzeit auch in Clausthal herrschenden Landesherrn, dem Herzog Johann Friedrich zu Braunschweig - Lüneburg - Calenberg benannt. Dieser setzte in jenen Jahren Reformen im Zusammenhang mit der Bergbehörde durch, welche eine deutliche Stärkung dieser Institution zur Folge hatten. Ob der Teich bereits zu seiner Bauzeit den heutigen Namen trug oder erst nach dem Tod des Fürsten entsprechend umbenannt wurde, lässt sich in unseren Tagen jedoch nicht mehr zweifelsfrei verifizieren.Lage und Größe
Der Johann Friedrich Teich befindet sich auf einer weitestgehend baumlosen Fläche am Südrand von Clausthal-Zellerfeld, rund 150 Meter südlich der Bundesstraße 242 und nur etwa 200 Meter von den ersten Häusern der Universitätsstadt entfernt. Sein Damm ist rund 8,50 Meter hoch, etwa 240 Meter lang und staut hinter sich etwa 120.000 Kubikmeter Wasser an. Das als Überlaufteich betriebene Gewässer hat im Normalfall eine Länge von rund 260 Meter und eine Breite von bis zu 210 Meter. Der alte Bergbauteich bedeckt eine Fläche von ca. 3,5 Hektar und sein Wasserspiegel liegt bei Vollstau ungefähr 582 Meter über dem Meer.Zu- und Abflüsse
Sein Wasser erhält der Johann Friedrich Teich heute aus den Quellen des Schwarzenbaches und aus lokal verfügbarem Oberflächenwasser. Einst gelangte zudem zu einem bedeutenden Teil das kostbare Naß aus dem aus westlicher Richtung von Clausthal heranführenden Johann-Friedricher Zulaufgraben in das von Menschenhand geschaffene Gewässer. Dieser rund 850 Meter lange Graben sammelte das Wasser vom Hang westlich des Bergbauteiches, welches sonst auf natürlichem Wege in den Alten Wasserläufer Teich gelangt wäre.Darüber hinaus kann in den Johann Friedrich Teich Wasser aus dem Oberen Nassenwieser Teich eingeleitet werden. Dieses rund 1500 Meter weiter südöstlich und etwas mehr als zwei Meter höher gelegene Staugewässer ist mit dem Johann Friedrich Teich über eine komplexe wasserwirtschaftliche Struktur verbunden. Vom Oberen Nassenwieser Teich gelangt das Wasser über den Nassenwieser Graben, den sich anschließenden Nassenwieser Wasserlauf und weiter über den Prinz-Walliser Wasserlauf in den Johann-Friedricher Wasserlauf und von dort bei Bedarf in den Johann Friedrich Teich.
Über den Johann-Friedricher Wasserlauf fließt das Wasser wieder aus dem Johann Friedrich Teich ab, allerdings lediglich das aus der oberen Schicht. Der bodennahe Bereich kann nur in den talwärts gelegenen Alten Wasserläufer Teich eingespeist werden.
Baden
Der Teich ist von allen Seiten frei einsehbar und bedingt durch die Beschaffenheit seines Ufers zum Baden nicht gerade ideal geeignet. An heißen Sommertagen sollen dennoch auch hier schon vereinzelt Menschen im Wasser gesichtet worden sein. Für den Sprung ins kühle Naß gibt es aber in der näheren Umgebung angemessenere und zweckmäßigere Plätze.Angeln
Im Johann Friedrich Teich können Sie auch angeln, wenn Sie über die entsprechende Berechtigung verfügen. Das Gewässer ist die Heimat u.a. von Barsch, Zander, Schleie und Forelle. Der Teich wird vom Anglerverein Osterode am Harz e.V. betreut, auf dessen Webseite Sie sich bei Interesse nach den Bedingungen für eine Gastkarte erkundigen können.Schutzstatus
Der Johann Friedrich Teich gehört zum aktiven Teil des Oberharzer Wasserregals und genießt somit den damit verbundenen Schutzstatus als Kulturdenkmal. Als Bestandteil der vorindustriellen Oberharzer Wasserwirtschaft fand er im Jahre 2010 außerdem Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO. Des Weiteren stehen Flora und Fauna des historischen Gewässers auf Grund seiner Zugehörigkeit zum FFH-Gebiet "Oberharzer Teichgebiet" unter einem besonderen Schutz.Wandern
Der stadtnah gelegene Johann Friedrich Teich läßt sich vom urbanen Raum aus in kurzer Zeit recht unkompliziert zu Fuß erreichen. Er eignet sich daher gut als Ziel eines kleinen Spaziergangs. Wer möchte, kann das historische Gewässer auch im Rahmen einer individuell gestalteten Rundwanderung zusammen mit anderen Relikten der Bergbautätigkeit erkunden.
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Weitere Informationen:
Teiche im Harz
| Übersichtskarte "Oberharzer Teiche"
| Das Oberharzer Wasserregal
| Der Burgstätter Zug
| Die Grube Caroline
| Der Dorotheer Kehrradsgraben
| Der Obere Nassenwieser Teich
Externe Links:
Die Webseite des Anglervereins
In der näheren Umgebung befinden sich:
Buntenbock
| Clausthal-Zellerfeld
| Der Alte Wasserläufer Teich
| Der Hirschler Teich
| Der Pixhaier Teich
| Der Schwarzenbacher Teich
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