Die Burgruine Thierburg

Die Burgruine Thierburg
Vom Ostwall fällt der Blick über den Burggraben hinweg zu den verbliebenen Mauerresten des Bergfrieds und des Palas der Burgruine Thierburg.
Die Thierburg war eine mittelalterliche Höhenburg, deren Ruine sich auf einem exponierten Bergsporn südlich von Breitungen befindet. Sie gehört zu den regionaltypischen zahlreichen kleinen Feudalburgen des niedrigeren Adels, von denen nur wenige Überreste die Jahrhunderte überdauert haben.

Bau und Zweck

Die auch als "Tierburg" oder "Thyrburg" bezeichnete kleine Festungsanlage wurde vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut. Bauherr war der Überlieferung nach der Ritter Conrad von Tyrberch, welcher wohl einer eher unbedeutenden Seitenlinie des Bennunger Adelsgeschlechts entstammte.

Obwohl die Thierburg einen festungsartigen Charakter hatte, diente sie doch ausschließlich als Wohnsitz und besaß keinerlei militärische Bedeutung. Ihr Zweck war wohl neben der massiven Behausung hauptsächlich der, dass das hier residierende Adelsgeschlecht einen Stammsitz vorweisen konnte.

Als Baumaterial für die Thierburg fanden Gipsbruchsteine Verwendung, welche man wahrscheinlich direkt vor Ort aus dem Fels gebrochen hat. Die Burgmauern wurden im Süden und Osten zusätzlich durch ein Wall-Graben-System geschützt. Im Norden und Westen schließen sich an das Burgareal terrassenähnliche Flächen an.

Lage und Größe

Die Ruine der Thierburg steht auf einer schwer zugänglichen bewaldeten, nach Norden vorgeschobenen Bergkuppe, welche sich etwa 295 Meter über den Meeresspiegel erhebt. Das Burgareal befindet sich abseits der Wanderwege rund 1200 Meter südlich der Breitunger Kirche St. Arnold.

Die Kernburg weist einen annähernd quadratischen Grundriß mit einer Seitenlänge von etwa 15 Metern auf. Daran schließt sich eine nördlich vorgelagerte Vorburg mit ähnlicher Größe an. Die gesamte Ausdehnung der Wohnanlage mit allen Befestigungen beträgt ungefähr 60 Meter in Ost-West-Richtung und 80 Meter von Norden nach Süden.

Verfall und heutiger Zustand

Das mittelalterliche Befestigungsbauwerk und Wohnsitz des kurzlebigen Adelsgeschlechts derer von Thierburg wurde vermutlich bereits nach dem Tod seines Erbauers verlassen. Über mögliche Nachkommen des Ritters Conrad von Tyrberch sind jedenfalls keinerlei Informationen überliefert worden. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der Verfall der Burganlage schon nach dessen Tod im Jahre 1329 einsetzte.

Im Südosten der Kernburg erhebt sich in unseren Tagen der Stumpf des Bergfrieds, welcher eine quadratische Grundfläche aufweist. Außer den Fundamenten des Bergfrieds sind in unseren Tagen noch einige weitere Mauerreste vorhanden. Auch Teile des Burggrabens haben die Zeiten überdauert und sind heute noch erkennbar.

Schutzstatus

Als bedeutendes kulturgeschichtliches Zeugnis steht die Ruine der Thierburg heute als Bodendenkmal unter Schutz. Damit soll der Erhalt sowohl der sichtbaren als auch der unterirdischen Teile der Anlage gesichert werden. Grabungen aller Art auf dem gesamten historischen Burgareal sind daher verboten.

Wandern zur Thierburg

Leider läßt sich die Ausschilderung der alten Burgruine nicht gerade als vorbildlich bezeichnen. In der Ortslage von Breitungen treffen Sie noch auf diverse Wegweiser mit Hinweisen auf die Thierburg, jedoch ist im näheren Umfeld der mittelalterlichen Anlage bedauerlicherweise keinerlei entsprechende Beschilderung mehr vorhanden. Des Weiteren führt auch kein regulärer Wanderweg zu den Überresten der historischen Gemäuer. Daher ist die Burgriune Thierburg für Uneingeweihte nur schwer zu finden.

Die beste Route zur Thierburg beginnt am westlichen Ortsausgang von Breitungen an der Straße in Richtung Uftrungen. Dort zweigt ein unbefestigter Weg ab, welcher dem Breitunger Bach nach Süden folgt. Nach etwa 350 Metern wendet sich dieser Bach nach Westen, Sie aber gehen den Weg nach Osten. Ungefähr 250 Meter von der Weggabelung entfernt sehen Sie auf der rechten Seite einen schmalen Waldstreifen. Sie laufen ab dort links von dieser Baumreihe am Feldrand entlang bergauf nach Süden. Als Orientierung dient auf diesem Abschnitt auch die parallel verlaufende Freiluft-Elektroleitung. Nach weiteren ca. 350 Metern endet das Feld und Sie biegen rechts in den Wald ein. Nun gehen Sie auf Trampelpfaden noch ungefähr 100 Meter bergauf, bis Sie die Burgruine erreicht haben.

Schmale Pfade führen auch vom Karstwanderweg zur Ruine der mittelalterlichen Wohnburg. Folgen Sie hierbei am besten der bereits erwähnten Elektroleitung, welche auch diesen Wanderweg kreuzt. Den genauen Standort der Thierburg finden Sie hier.


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Weitere Informationen:
Breitungen | Der Karstwanderweg | Übersicht - Burgen und Burgruinen im Harz

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