Klettenberg

Klettenberg
Die turmlose St.-Nicolai-Kirche in Klettenberg
Klettenberg ist ein kleiner Ort mit etwa 400 Einwohnern im hügeligen Gipskarstgebiet des südlichen Harzvorlandes. Dank seiner abwechslungsreichen und sowohl historisch als auch geologisch bedeutsamen Umgebung stellt er ein interessantes Ausflugsziel dar. Die ruhige Lage abseits der Hauptstraßen macht Klettenberg außerdem als Erholungsort attraktiv.

Die Gegend um Klettenberg war schon zur Zeit der Germanen besiedelt. Auf einer Anhöhe im Osten des Ortes befand sich damals vermutlich eine Kultstätte zur Verehrung des Regionalgottes Krodo. Diese Stelle nutzten die Germanen möglicherweise außerdem als Thingplatz. In alten Überlieferungen trägt dieser Platz die Bezeichnung "Tempel".

An diesem exponierten Standort wurde um das Jahr 1078 die Burg Klettenberg errichtet. Sie diente wahrscheinlich vor allem dem Schutz des Klosters Walkenried und der Stadt Ellrich. Die Festung wurde zum Stammsitz der Grafen von Klettenberg, welche im Jahre 1187 erstmalig schriftliche Erwähnung fanden. Nach einer wechselvollen Geschichte ist die Burg Klettenberg seit der Mitte des 17. Jahrhunderts nur noch eine Ruine. Bis heute haben sich von der mittelalterlichen Festungsanlage noch einige Burgmauern und Kellergewölbe erhalten.

Am Fuße der Burg entstand im beginnenden Spätmittelalter eine kleine Siedlung. Dieser Ort Klettenberg wurde im Jahre 1322 erstmals urkundlich erwähnt.

Schwere Verwüstungen und mehrfache Besetzungen durch unterschiedliche Kriegsparteien mußten die Menschen in Klettenberg im 30jährigen Krieg hinnehmen. In der Zeit der deutschen Teilung war der Ort außerdem durch seine Lage an der nur etwa einen Kilometer entfernten innerdeutschen Grenze jahrzehntelang von der Außenwelt abgeschnitten. An die Ära der DDR erinnert heute ein sehenswertes Museum im Ort.

Neben der Burgruine ist die St.-Nicolai-Kirche ein weiteres bedeutendes Bauwerk in Klettenberg. Das Kirchengebäude wurde ab dem Jahre 1647 an Stelle der baufällig gewordenen gräflichen Kapelle errichtet. Dieses aus Bruchsteinen bestehende Bauwerk diente nach seiner Einweihung im Jahre 1706 als Gotteshaus für den gesamten Ort. Um das Jahr 1930 erfolgte eine umfangreiche Sanierung der seit jeher turmlosen St.-Nicolai-Kirche. Nach dem 2. Weltkrieg begann der Verfall des Gotteshauses, welcher auf Grund der Lage im Sperrgebiet weitestgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfand. Bereits im Jahre 1975 war die Klettenberger Nicolaikirche nur noch eine Ruine. Nach dem Ende der DDR gründete sich im Jahre 1993 ein Förderverein, welcher seither den Erhalt des Bauwerkes als Ziel hat. Im Jahre 1997 begann man mit der Sanierung und dem Wiederaufbau des Gotteshauses.

In der Ortslage von Klettenberg finden Sie außerdem zahlreiche eigentümliche Karsterscheinungen vor. Solche gibt es auch im näheren und weiteren Umfeld der Siedlung. Diese Naturphänomene werden durch den direkt durch den Ort verlaufenden Karstwanderweg erschlossen und stellen jeweils schöne Wanderziele dar.

An heißen Sommermonaten erfreut sich außerdem das um das Jahr 1970 angelegte Freibad im Südwesten des Ortes großer Beliebtheit. Dieses wurde im Jahre 1998 umfangreich rekonstruiert und modernisiert.

 


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Weitere Informationen:
Die Burgruine Klettenberg | Der Sachsengott Krodo | Der Karstwanderweg | Der 30jährige Krieg | Das Zisterzienserkloster in Walkenried

In der näheren Umgebung befinden sich:
Bad Sachsa | Branderode | Ellrich | Das Grenzlandmuseum in Tettenborn | Holbach | Liebenrode | Die Erdfallseen bei Liebenrode | Obersachswerfen | Walkenried

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