Der Grüne Hof

Felswand am Grünen Hof
Bearbeitete Felswand am "Grünen Hof"
Am Ausgang eines kleinen Tales zwischen dem Burgfelsen im Osten und der Bastion Ludwigsburg im Westen befinden sich die Überreste des "Grünen Hofes". Er wurde im späten 17. Jahrhundert als Wirtschaftshof mit mehreren Gebäuden errichtet. Der "Grüne Hof" bildete mit dem genannten Bollwerk und der Steilwand des Regensteins eine komplexe, der hoch oben auf dem Felsen thronenden preußischen Festung vorgelagerte Verteidigungsanlage.

Ein zum Grünen Hof gehörendes großes Bauwerk stand direkt an einer bearbeiteten Sandsteinwand unterhalb der Ludwigsburg. Das etwa 50 Meter lange hölzerne Gebäude diente vermutlich als Rinder- und Pferdestall sowie als Vorratskammer. Von diesem Bau sind heute keine Mauerreste mehr vorhanden. In der vom Menschen geformten Felswand sind die Aufnahmelöcher der Trägerbalken aber noch immer gut zu erkennen. Anhand der Geländestrukturen läßt sich außerdem das Ausmaß des Gebäudes erahnen.

Das Areal des Grünen Hofes reichte im Norden bis auf wenige dutzend Meter an die Alte Heerstraße heran. Auf dem begrenzten Raum der winzigen preußischen Exklave wurde jede nutzbare Fläche einer Verwendung zugeführt.

Das dicht bewaldete Tal wird von zahlreichen eigentümlichen Geländestrukturen geprägt, welche von Laien nicht sofort als natürlich oder künstlich eingeordnet werden können. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze oder nach sonstigen wasserreichen Perioden sind die tieferen Bereiche zeitweilig mit Flüssigkeit gefüllt, so dass sie wie kleine Gewässer anmuten. Der Wanderweg überquert eine dieser bachähnlichen Bodenformationen im Bereich des Grünen Hofes auf einer Holzbrücke. Unweit des Bauwerks können Sie über einen steilen treppenartigen Aufstieg zur Ludwigsburg gelangen.

Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich zwei Kasematten im weichen Sandstein des Regensteinfelsens. Es handelt sich also um zwei weitere künstliche Hohlräume im Gebiet des Heers direkt am Fuße des an dieser Stelle beinahe senkrecht aufragenden Burgberges.

Vor den von Menschenhand geschaffenen Felsräumen befindet sich ein Rastplatz mit Sitzgelegenheit, Tisch und Überdachung. Gleich nebenan können Sie die Überreste der massiven Mauern einer weiteren baulichen Anlage sehen.

Den Grünen Hof erreichen Sie vom Parkplatz der Burg Regenstein über den auf den Schildern nicht als solchen gekennzeichneten "Raubgrafenweg" in Richtung der Sandhöhlen. Nahe der Ludwigsburg führt ein etwas mühsamer Abstieg mit rund 50 in den Weg eingelassenen Stufen ins Tal hinab. Eine weitere Möglichkeit, zum Grünen Hof zu gelangen, besteht über die Alte Heerstraße. An einer markanten Wegkreuzung mit Infotafel unterhalb des Regensteins östlich des historischen Grenzsteins Nr. 233 zweigt ein ausgeschilderter Weg zu dem historischen Areal ab.


Weitere Informationen:
Die Burgruine Regenstein | Die Bastion Ludwigsburg | Der Heers | Wandern im Harz

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