Die Thekenberge

Die Thekenberge
Blick zu den Thekenbergen
Im nördlichen Harzvorland befinden sich südlich von Halberstadt die Thekenberge. Dieser bewaldete Höhenzug ist Teil eines größeren Landschaftsschutzgebietes. Die aus Ablagerungen aus der Kreidezeit bestehenden Sandsteinfelsen ragen bis zu 80 Meter über die Umgebung hinaus.

Der Höhenzug der Thekenberge verläuft von Nordwesten nach Südosten. Er ist ungefähr vier Kilometer lang und bis zu 1200 Meter breit. Die höchste Erhebung ist die Kalte Warte. Sie befindet sich im Westen dieses sich nach Osten etwas abflachenden Höhenzuges. Ihr Gipfel liegt 230 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Süd- und Westhang des Höhenzuges erweist sich als recht steil, während das Gelände im Norden und Osten sanft ansteigt. Im Nordwesten haben die Thekenberge eine Verbindung zu den Spiegelsbergen, im Osten schließen sich nahezu nahtlos die Harslebener Berge an.

Die Thekenberge stellen zusammen mit den angrenzenden Höhenzügen ein interessantes und abwechslungsreiches Wandergebiet dar. Sie finden hier an den zahlreichen und teilweise sehr eigentümlichen Sandsteinformationen attraktive Aussichtspunkte vor. Die Beschilderung der Wege mag für Einheimische ausreichen, für Ortsunkundige könnten dagegen zusätzliche Hilfsmittel zur Orientierung von Vorteil sein.

Sie können die Thekenberge weder mit dem Auto noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt erreichen. Dadurch ist das Areal auch nicht so überlaufen wie einige andere touristische Hotspots der Umgebung. Dennoch treffen Sie in dem hügeligen Waldgebiet recht häufig auf Wanderer. Als guter Ausgangspunkt für Wandertouren im Gebiet der Thekenberge eignet sich der Parkplatz an der Gedenkstätte Langenstein.

Schon in prähistorischer Zeit war das Gebiet der Thekenberge von Menschen besiedelt. Zahlreiche entsprechende Funde machte man vor allem im Umfeld des Gläsernen Mönchs, aber auch an einigen anderen Plätzen. Der Gläserne Mönch wurde diversen Quellen zufolge von den Germanen als Thorstein bezeichnet, was auf eine intensive Beschäftigung mit dieser markanten Felsklippe schließen läßt.

In der Zeit des Dritten Reiches entstand in den Thekenbergen eine der größten Untertageverlagerungen. Die Stollen der unterirdischen Flugzeugfabrik mit dem Decknamen "Malachit" wurden von tausenden Häftlingen des nahen Arbeitslagers Langenstein-Zwieberge unter großen menschlichen Verlusten in den Fels getrieben. Nach Voranmeldung kann ein kleiner Teil dieser untertägigen Anlagen besichtigt werden. Über der Erdoberfläche ist das betroffene Areal heute aus Sicherheitsgründen weitläufig gesperrt und für die Öffentlichkeit damit nicht zugänglich.

Im südwestlichen Vorland der Thekenberge gibt es für diese Region eher untypische Karsterscheinungen zu beobachten. Zu diesen besonderen Phänomenen, welche auf eine unterirdische Erosion des kreidezeitlichen Muschelkalks zurückzuführen sind, gehört z.B. eine Karstquelle mit anschließend versickerndem Bächlein östlich von Langenstein. Das Wasser stammt vermutlich ursprünglich aus dem Goldbach und verschwindet nach nur wenigen hundert Metern wieder im porösen Untergrund.


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Weitere Informationen:
Halberstadt | Langenstein | Die Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge | Die Fuchsklippe | Der Gläserne Mönch | Der Große Thekenberg | Die Kaiserhöhe | Die Kalte Warte | Der Krähenhüttenfelsen | Die Klusberge | Die Spiegelsberge | Wandern im Harz | Berge im Harzvorland

In der näheren Umgebung befinden sich:
Die Höhlenwohnungen | Der Hoppelberg | Börnecke | Der Goldbach | Das Verlorene Wasser | Der Tiergarten Halberstadt

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