Der Große Juliusstau

Bereits im 16. Jahrhundert befand sich an der Stelle, an welcher sich in unseren Tagen der Okerstausee befindet, ein künstlich angestautes Gewässer. Der zugehörige Staudamm stand im Okertal etwa 30 Meter unterhalb der heutigen Hauptstaumauer der Okertalsperre. Dieser Damm wurde im Jahre 1570 auf Geheiß des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel in Kistenbauweise errichtet und wurde "Großer Juliusstau" genannt. Die Kisten des Dammbauwerkes besaßen einen dreieckigen Grundriß und bestanden aus Baumstämmen, welche man seinerzeit mit Sand und Steinen füllte und mit Moos abdichtete. Durch insgesamt drei Öffnungen konnte kontrolliert Wasser aus dem Stausee abgelassen und eine künstliche Flut erzeugt werden. Auf diese Weise war es möglich, Holzstämme mit dem Wasser flußabwärts nach Wolfenbüttel, der Residenzstadt des Herzogs, zu transportieren.

Der Staudamm des Großen Juliusstaus war etwa 17 Meter hoch und 49 Meter breit. Hinter ihm staute sich ein 1,32 Kilometer langer Stausee. Damit war der Große Juliusstau im 16. Jahrhundert die größte Talsperre in deutschen Landen.

Im Jahre 1573 erfolgte flußaufwärts der Bau einer weiteren Stauanlage. Dieses als "Kleiner Juliusstau" bezeichnete Bauwerk war rund 10 Meter hoch und etwa 57 Meter breit. Das durch ihn angestaute Gewässer besaß eine Länge von ungefähr einem Kilometer. Der Kleine Juliusstau wurde in gleicher Bauweise errichtet wie sein großer Bruder und diente ebenfalls dem Zweck, künstliche Hochwasser zum flößen von Holzstämmen herbeizuführen.

Beide Staudämme wurden im Jahre 1579 durch ein sehr großes (natürliches) Hochwasser zerstört. In unseren Tagen sind keinerlei Überreste dieser Stauanlagen mehr zu erkennen.

 


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