Die Mägdetrappe

Eisenkreuz an der Magdtrappe
Die Inschrift am Fuße des Kreuzes lautet: "Friedrich und Luise dem Vater Alexius zum Gedächtnis".
In vergangenen Zeiten war es im Harz nichts ungewöhnliches, wenn Riesen von Berg zu Berg über die tiefen Täler sprangen und dabei Abdrücke im Fels hinterließen. So geschah es an der Roßtrappe (in diesem Fall hoch zu Roß), und ebenso an der Mägdetrappe: Das Riesenmädchen Amala sah auf der anderen Talseite ihren Geliebten Luidpold, seines Zeichens König der Riesen - und so sprang sie einfach über das Selketal hinweg. Zwei riesige Fußabdrücke sind noch heute im Gestein zu erkennen und der Beweis dafür, dass diese Geschichte nicht erfunden sein kann ;-)

Es gibt noch zahlreiche weitere Varianten der Sage vom "Mägdesprung", welche letztendlich alle versuchen, das Ungewöhnliche durch etwas noch ungewöhnlicheres zu erklären.

Die eigentliche Mägdetrappe liegt etwas versteckt in einem Waldgebiet 200 Meter südlich von Mägdesprung. In unmittelbarer Nähe steht ein großes gußeisernes Kreuz. Es wurde zum Gedenken an Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg nach seinem Tod im Jahre 1837 von seiner Tochter Wilhelmine Luise und deren Ehemann Friedrich von Preußen errichtet. Der nach dem heiligen Alexius benannte Herzog war der Gründer des heutigen Ortes Alexisbad.

Das im Stil des Klassizimus gestaltete Kreuz war im Jahre 1930 so stark verwittert, dass man es durch ein neues ersetzte. Die beiden entsprechenden Jahreszahlen am Fuß des gußeisenen Kunstwerkes erinnern an diese historischen Ereignisse.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt das Eisenkreuz auf der Mägdetrappe durch die amerikanische Armee einen Volltreffer, so dass es abbrach und den Hang hinab stürzte. Erst bei den Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser des Jahres 1994 fand man diesen verlorenen oberen Teil wieder. Anschließend wurde das Kreuz mit dem noch immer aus dem Boden ragenden Stumpf mit Hilfe einer weiteren Metallplatte verbunden. Das Einschußloch, dessen Austrittsöffnung sich auf der dem Betrachter zugewandten Seite befindet, ist auch heute noch gut zu erkennen.

Sie können die Mägdetrappe vom Ort aus in kurzer Zeit erwandern. Von oben haben Sie einen schönen Blick in das Selketal und auf den winzigen Ortsteil Stahlhammer. Wanderer auf dem Selketalstieg kommen auf ihrer Tour am Aussichtspunkt vorbei.

Als weiterer guter Ausgangspunkt für eine Wanderung eignet sich der Parkplatz an der Landstraße zwischen Mägdesprung und Harzgerode. Dieser liegt ungefähr 500 Meter vom Stadtrand entfernt. Von dort führt Sie ein rund einen Kilometer langer und relativ bequem begehbarer Wanderweg ohne größere Höhenunterschiede zur Mägdetrappe.


Weitere Informationen:
Mägdesprung | Die Roßtrappe | Die Selke | Der Selketalstieg

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